Kia EV6 GT – Alternative zu Tesla?

Oft fand man bisher schon Videos und Artikel mit dem Titel “Tesla Killer”, “Tesla Alternative” und so weiter. Tesla funktioniert sehr gut, das weiß jeder. Aber bisher gab es diesen vermeintlichen Tesla Killer nicht so wirklich. Der Mercedes EQS ist zu teuer und alle anderen Fahrzeuge wie von Skoda oder Volkswagen bieten weder die Effizienz, noch die Power, noch das Ladenetz wie Tesla.
Plötzlich kommt aber ein Auto, welches dieses Preis-Leistungs-Verhältnis neu zu definieren scheint. Jetzt kann man tatsächlich sagen, dass es eine Alternative gibt zu Tesla, nämlich den Kia ev6 GT.

Klar, dass Supercharger-Netzwerk von Tesla hat der Wagen trotzdem nicht. Außer natürlich in Holland und Frankreich.

Aber das, was man für das Geld kriegt, ist schon ziemlich Tesla like. Ich hatte das Vergnügen, bei einem Pre Drive den Wagen kennenzulernen. Wir saßen zwar zu viert darin, aber in Sachen Performance wird der Koreaner wahrscheinlich vor einem Tesla Model 3 Performance liegen oder gar Tesla Model Y Performance. 585 PS sind einfach eine echte Ansage. Da kommt nicht mal Tesla ran. 3,5 Sekunden von 0 auf 100 kmh verspricht er aber nicht im Rolling Start wie Tesla, sondern tatsächlich direkt ab Null.

Trotz vier erwachsener Männer mit knapp 100 Kilogramm pro Kopf wollte der Wagen nicht aufhören zu beschleunigen. Man merkt das enorme Drehmoment und die enorme Power, selbst so voll beladen. Das ist schon ziemlich auf Sportwagen-Niveau im Verbrenner-Bereich vom Druck her. Plötzlich zeigt der Tacho 266 km/h an. Das ist eine Geschwindigkeit, die man in einem Elektroauto nur in einem Porsche Taycan sehen wird oder eben in einem Tesla. Der Audi e-tron GT schafft selbst als RS Variante diese Geschwindigkeit nicht, weil er bei 250 abgeregelt ist, aus Respekt zum Konzern Bruder Porsche.

Heißt, du kannst mit diesem koreanischen Auto wirklich so gut wie alles. was auf der Autobahn herumfährt, richtig ärgern, außer vielleicht Lamborghini, McLaren oder einen Porsche Turbo S. Aber ganz ehrlich, zum Preis von knapp 72.000 Euro muss man sich dann aber auch nicht schämen, weil all diese Fahrzeuge in der Regel drei- bis viermal so viel kosten.

Und weil so viel Leistung auch eine entsprechende Batteriespannung braucht, gibt es die GT Variante nur mit dem 77 kWh Akku.

Den braucht er aber auch, denn er verbraucht ja auch ein bisschen mehr als der normale Allrad angetriebene Kia EV6. Was auch positiv in die Preisgestaltung reinspielt, ist die Tatsache, dass Kia alle Komponenten, die es für diese Power braucht, selbst entwickelt. Die Bremse, die Dämpfer, ja sogar selbst die Schalensitze, die serienmäßig kommen. Nicht zu vergessen, das Sperrdifferential, welches zwar nicht mechanisch, sondern elektrisch ist, aber dafür sorgt, dass bei schnellen Kurvenfahrten das kurveninnere Rad mit Grip auch die maximale Power bekommt. Wer es richtig krachen lassen will, kann auf den Drift Mode zurückgreifen.   Kleiner Nachteil für alle Performance Verliebte: Der Drift Mode ist nur im Stand aktivierbar. Heißt, spontane Drifts sind nicht möglich. Aber das muss man ja dem Elektro-Autofahrer zu 80 Prozent sowieso nicht beibringen, denn vielen geht es, laut ihrer eigenen Aussage darum, mit 100 auf der rechten Spur soweit wie möglich mit einer Tankfüllung zu kommen. Schade wie ich finde, aber genau deswegen sind solche Autos wie der Kia EV6 GT so wichtig. Denn es gibt halt auch die Fahrer von potenten Verbrennen, die sich nicht von Hyper Miling Geschichten beeindrucken lassen werden. Und Recht haben sie. Warum zur Hölle sollte man künstlich 1,5 Stunden länger brauchen um ans Ziel zu kommen?

Rein optisch gibt es keine großen Unterschiede zum normalen Kia EV6. Vor allem wenn man da die GT-line nimmt. Lediglich die Limegreen-Farbe der Bremssättel weisen darauf hin, dass es hier um die stärkste Variante geht, die 21 Zoll Felgen sowie die Schalensitze.

Ansonsten könnte man theoretisch mit ein paar nach gekauften Sachen den Wagen so aussehen lassen als wäre es ein GT, auch wenn er das nicht ist. GT steht für Gran Turismo und nicht für Rennstrecke. Und genauso fühlt er sich an, allerdings mit Potenzial zu sehr straffen Fahrwerkseinstellungen. Wenn man nämlich mit der GT Taste auf dem Lenkrad in den GT Modus geht, schärft sich die Gaspedalkennlinie, Verzeihung, Fahrpedal Kennlinie, Dämpfung und alles was zum sportlichen Fahren dazu gehört. Dann ist er auch wirklich sehr straff. Nicht wie ein Supersportwagen aus dem Verbrenner-Bereich, aber wirklich sehr straff.

Ich denke, dieses Fahrzeug ist wie auch die pragmatischen Autos sehr wichtig für den Fahrzeugmarkt, vor allem was den Wechsel von Verbrennern zu Elektroautos angeht.

Wer ein preiswertes Auto sucht und die Kinnladen der anderen nach unten fallen lassen möchte, der kommt an diesem Auto momentan fast nicht vorbei. Die einzige Alternative ist wirklich nur die Model 3 oder Model Y Variante als Performance. Aber nicht jeder steht auf Tesla. Umso bessere Karten für den Koreaner.

Hier das Video von Chris:


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Zu den Inhalten aller vorherigen, älteren Ausgaben geht es hier.

 

 

Inhalt der 14. Ausgabe:

  • Leser-Reaktionen
  • Editorial – Ein wirkliches Privileg
  • Tesla Welt – News des Quartals
  • Tesla – Eröffnung & Delivery Event Gigafactory Grünheide
  • Rede von Elon Musk
  • Tesla – Interview mit Jörg Steinbach
  • Die Herausgeber – Tesla Fahrer und Freunde (TFF) e.V.
  • Die Herausgeber – Tesla Owners Club Helvetia (TOCH)
  • S3XY CARS Community – Alles zum großen E-Auto Event
  • Elektroauto Guru – Warum sind E-Autos eigentlich so flott?
  • Elektromobilität – WLTP-Reichweitenschwindel
  • Elektromobilität – Car Maniac E-Auto-Tests
  • Veranstaltungen – Saus & Schmaus Brandenburg electric
  • Innovator – 6.000 Hände an Franz Liebmanns Lenkrad
  • Klimaschutz – Elektromobile Bahnerfahrungen
  • Klimaschutz – Wie umweltfreundlich ist die Bahn eigentlich?
  • T&Etalk – Rückblick: Ökostrom selber erzeugen & vermarkten
  • T&Etalk – Rückblick: Kostenlos Tesla fahren! – ist das verwerflich?
  • T&Etalk – Ausblick: Aktien zu E-Mobilität & Energie
  • T&Etalk – Ausblick: E-Fahrzeug Design
  • Klimaschutz – Gefährdet Tesla die Wasserversorgung?
  • Klimaschutz – Prof. Quaschning: Putins Krieg und unser Öl und Gas
  • Klimaschutz – Erfahrungsbericht PV, Wärmepumpe & E-Auto
  • Zukunftstrends – Trends formen unsere Welt
  • Wirtschaft – Interview mit Presse-Großhändler Carsten Müller
  • Technophilosoph – Dr. Mario Herger zu Lügen der Autokonzerne
  • Wirtschaft – E-Flugzeug: Die leise Revolution am Himmel
  • Reisebericht – Über die Alpen mit Model X und Wohnwagen
  • Reisebericht – Alles für die Katz: Harus Abenteuer im Tesla
  • Fanboy – Gabor Reiter: E-Mobilität in Deutschland
  • … und einiges mehr
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