Wie können Wohnungsmieter ihr Elektroauto aufladen?

Foto: Antonino Zeidler

Wer mit einem Pkw in einer Großstadt im Geschosswohnungsbau lebt, kennt sie sicher: die abendliche 30-Minuten-Rundfahrt, bis man einen Parkplatz für die Nacht findet. Stellt man sich dann vor, jedes zweite Auto wäre elektrisch, liegt ein hysterisches Lachen nahe! In so einer Situation auch noch darauf achten zu müssen, dass an dem Parkplatz eine Ladestation vorhanden ist, erscheint den meisten Sprit-Fahrenden vollkommen absurd.

Zielgruppe

Natürlich ist das Elektroauto Stand heute noch nicht problemlos geeignet, um wirklich jedes konventionelle Fahrzeug der 45 Millionen deutschen PKW zu ersetzen. Das liegt weniger an der Technologie, sondern mehr an den persönlichen Lebenssituationen und der lokalen Infrastruktur der Stadt, in der man lebt.

Auf dem Land ist es deutlich üblicher, einen Stellplatz oder eine Garage am Wohnort zu haben, wo sich meist mit wenig Aufwand eine Ladestation einrichten lässt. Grob die Hälfte der Deutschen sind darüber hinaus Hauseigentümer und haben typischerweise ebenfalls feste Stellplätze.

Diese Personen sind also prädestiniert für ein Elektroauto. Wie aber kann nun der weniger privilegierte Großstadtmensch auf ein Elektroauto umsteigen, wenn der ÖPNV oder das Rad als alternative klimaschonende Lösung nicht hinreichend ist?

Arbeitgeber

Die beste Möglichkeit wäre, dass die Firmen eigene Parkflächen für die Mitarbeitenden anbieten. Dort ließe sich umfangreich Ladeinfrastruktur installieren, idealerweise an jedem einzelnen Parkplatz eine Typ2-Steckdose mit zentralem Lastmanagement. Die Autos stehen auch für geringe Ladeleistungen während der Arbeitszeit lang genug rum, um den Tagesbedarf an Mobilität zu stillen.

Urbane Ladeparks

Wer kennt ihn nicht, den Seed & Greet Ladepark Hilden? Der ehemals größte Ladepark Europas zeigt eindrucksvoll, wie die Tankstelle der Zukunft aussehen sollte. Dieses Konzept könnte so ähnlich auch in den Innenstädten an ehemaligen Tankstellen oder zentralen Parkplätzen in der Nähe von Supermärkten, an Einkaufszentren und Gastronomie-Meilen umgesetzt werden. Moderne Schnellladestationen eignen sich für die Aufladung heutiger Elektroautos in etwa 1-30 Minuten. Kurz genug, um den Mobilitätsbedarf vieler Tage während des Einkaufs von beispielsweise Lebensmitteln zu stillen.

Stadtwerke

Die Einnahmen vieler Stadtwerke aus dem Stromverkauf sind rückläufig. Der liberalisierte Strommarkt und die steigenden Energiekosten treiben die Kunden zu günstigeren Stromtarifen des Wettbewerbs. Das Geld fehlt dann an anderer Stelle, wie im ÖPNV oder Netzbetrieb.

Diesem Trend könnten die Stadtwerke begegnen, indem sie in Wohnquartieren öffentliche Ladestationen mit geringen Ladeleistungen errichten und so zusätzliche Einnahmen generieren. Über Straßenlaternen könnten sich ganze Straßenzüge umfangreich mit Typ2-Steckdosen ausstatten lassen und damit allen dort parkenden Autos über Nacht zu einem vollen Akku verhelfen.

Vermieter

Manchmal scheitert die Anschaffung eines Elektroautos beziehungsweise einer Ladegelegenheit über Nacht auch am Vermietenden oder an Wohneigentumsgemeinschaften und deren demokratisierten Abstimmverfahren. Gibt es keine Mehrheit für die Errichtung von Ladestationen oder hat der Vermietende schlicht keine Lust auf das Thema, bedarf es einer umfangreichen Aufklärung, um Ängste und Bedenken auszuräumen.

Dieser Artikel von Antonino Zeidler (YouTube: buzzingDANZEI) stammt aus Ausgabe 13 des T&Emagazin, die am 15. Januar 2022 erschienen ist.

Neu ist: Die Zeitschrift wird fortan 68 Seiten haben. 16 Seiten mehr als bisher, gefüllt mit Berichten zu Themen der Elektromobilität und zu regenerativen Energien. Das Magazin verfügt über eine Leimbindung ist und dadurch noch schicker geworden. Zudem wurde die Auflage weiter erhöht: 30.000 Exemplare wurden diesmal gedruckt.

Ein Exemplar der Ausgabe 13 kann gegen Versandkostenübernahme hier bestellt werden.

5 Exemplare10 Exemplare und 20 Exemplare zum Weiterverteilen zu geringen Mehrkosten.

Die Themen der Ausgabe 13:

  • Vom „Ob“ zum „Wie“ 
  • Tesla Welt – News des Quartals 
  • Tesla – Gigafactory 4
  • Tesla – Elon Musk beim Gigafest
  • Tesla – Stammtisch bei Clubhouse   
  • Tesla – 4 abgefahrene Gründe, Tesla zu fahren  
  • Die Herausgeber – Tesla Owners Club Helvetia (TOCH)    
  • Die Herausgeber – Tesla Fahrer und Freunde (TFF) e.V.    
  • S3XY CARS Community – Weltgrößtes E-Auto-Treffen    
  • Elektroauto Guru – Als Wohnungsmieter das E-Auto laden   
  • Elektromobilität – Im Winter & im Pannenfall    
  • Elektromobilität – 12 Volt Batterie     
  • Elektromobilität – Car Maniac E-Auto-Tests    
  • Elektromobilität – Gebrauchte Elektroautos   
  • Elektromobilität – Elektrische Quads    
  • Innovator – Norbert Zajacs größtes Zoogeschäft der Welt   
  • T&Etalk – Rückblick: Junge Menschen, Zukunft und E-Mobilität    
  • T&Etalk – Rückblick: Giga 4    
  • T&Etalk – Rückblick: E-Auto vs. Bus & Bahn   
  • T&Etalk – Rückblick: Die Liebe zum Tesla    
  • T&Etalk – Rückblick: Ökostrom selber erzeugen & vermarkten   
  • T&Etalk – Ausblick: Aktien zu E-Mobilität & Energie    
  • Technophilosoph – Ohne Börsenhype keine Elektroautozukunft?    
  • Wirtschaft – Connected Car: Tesla, IT-Sicherheit & Datenschutz    
  • Wirtschaft – Ladeengpässe    
  • Wirtschaft – Haus-Energiewende   
  • Klimaschutz – Baum-Patenschaften    
  • Klimaschutz – Energiewende auf Porto Santo    
  • Reisebericht – Mit Model S & Wohnwagen nach Sardinien   
  • Fanboy – Gabor Reiter: Tesla-Ladefeeling für alle
  • und einiges mehr

 

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