Bündnis aus Umwelt-, Verkehrsverbänden und Polizei fordert Tempolimit

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Ein Bündnis aus Deutsche Umwelthilfe (DUH), die Gewerkschaft der Polizei NRW, dem ökologischen Verkehrsclub VCD, dem Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) und Changing Cities fordert ein generelles Tempolimit. Dies sei notwendig für mehr Umwelt- und Klimaschutz sowie zur Verbesserung der Sicherheit im Verkehr.

Das Bündnisses hatte sich im April 2019 zusammengefunden. Neben dem generellen Tempolimit auf Autobahnen fordert es eine Höchstgeschwindigkeit außerorts auf 80 km/h und die Einführung einer Regelgeschwindigkeit von 30 km/h innerstädtisch. Dadurch würden sich bis 2034 insgesamt bis zu 100 Millionen Tonnen CO2 einsparen lassen.

“Alle demokratischen Parteien müssen sich schon jetzt für die Einführung eines generellen Tempolimits innerhalb der ersten 100 Tage ihrer möglichen Regierungsarbeit aussprechen”, so die erneute Forderung im Vorfeld der Bundestagswahl. “Das wegweisende und von uns mit erstrittene Klimaurteil des Bundesverfassungsgerichts erhöht den Druck auf die neu gewählte Bundesregierung, diese ohne großen Aufwand umsetzbare Einzelmaßnahme mit dem höchstem CO2-Einsparpotential zu beschließen”, sagt Jürgen Resch, Bundesgeschäftsführer der DUH. 

Ein Tempolimit auf der Autobahn würde die Zahl der Verkehrstoten auf der Autobahn um voraussichtlich 20 Prozent senken, die Zahl der gefährlichen Überholmanöver von Autofahrenden und die damit verbundenen energie- und schadstoffintensiven Beschleunigungen würden deutlich verringert. “Niedrigere Geschwindigkeiten senken den CO2-Ausstoß massiv und könnten tausende Leben retten. Trotzdem kämpft die Raser-Lobby gegen sicherere Autobahnen und die Politik macht es durch Nichtstun den Kommunen unnötig schwer, Tempo 30 einzuführen”, sagt Kerstin Haarmann, Bundesvorsitzende des VCD. 

Deutschland einziges Industrieland ohne Tempolimit auf Autobahnen

In den letzten Monaten haben zahlreiche Nachbarländer Deutschlands ihre Geschwindigkeitsregelungen nachgeschärft. Die Niederlande haben 2020 ein Tempolimit von 100 km/h auf Autobahnen tagsüber eingeführt; in Frankreich wurde Tempo 30 in 200 Städten und in Spanien 2021 sogar flächendeckend Tempo 30 innerstädtisch zur Regel. Die Unfallzahlen sanken in den französischen Städten um 70 Prozent.  

Eine erstmals seit den 90er Jahren aktualisierte Studie des Umweltbundesamts Anfang 2020 belegt die schnell umzusetzende Klimawirksamkeit des Tempolimits auf Autobahnen. Auch die Weltgesundheitsorganisation WHO fordert Tempo 30 innerstädtisch. Wichtige Akteure wie der Deutsche Verkehrssicherheitsrat sprechen sich mittlerweile für ein Tempolimit auf Autobahnen aus. Der ADAC hat seine jahrzehntelange Abwehr gegen ein Tempolimit aufgrund einer Mitgliederumfrage aufgegeben. Deutschland ist das einzige Industrieland ohne ein generelles Tempolimit auf Autobahnen. 

Quelle: Pressemitteilung

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2 Gedanken zu „Bündnis aus Umwelt-, Verkehrsverbänden und Polizei fordert Tempolimit

  1. Ein TEMPOLIMIT IST SCHON SEIT JAHRTEHNTEN ÜBERFÄLLIG!!! Und jeder Bürger mit auch nur einem Minimum an Verantwortungsbewusstsein sollte sich über jeden einzelnen Kilometer Autofahren Rechenschaft ablegen, ob das wirklich sein muss und nicht auch zu Fuß, per Fahrrad, ÖPV oder Bahn zu erledigen ist!!! Jedes unnötig verpuffte Gramm Abgase ist ein Verbrechen an unseren Kindern und Kindeskindern!!! FAHRT WENIGER AUTO!!!!!!
    Ich habe zu dieser Problematik UND ganz grundsätzlich zu der von uns Menschen extrem bedrohten Lebensgrundlagen ein sehr wichtiges Buch verfasst: Die Thematik meines Buches „Fluch und Segen des Fortschritts oder die Bedrohung der Schöpfung“, ISBN 978-3-9812309-1-8, ist mir seit Jahrzehnten ein wesentliches und immer dringlicher werdendes Anliegen. Als verantwortungsbewusster und -voller Zeitgenosse habe ich es aus tiefer Betroffenheit über den Zustand unserer Erde und als Vater und Großvater auch aus großer Sorge um die kommenden Generationen geschrieben. Dankenswerterweise hat mir Prof. Michael Succow, Träger des Alternativen Nobelpreises von 1997, ein eindringliches Geleitwort geschrieben, mit dem er auch die auch aus seiner Sicht dringende Veröffentlichung fördern wollte! Nähere Infos finden Sie auf meiner Webseite http://www.fotokunst-kerkovius.de/fluch-und-segen-mein-buch/ mit weiteren Infos und Rezensionen. Über eine Rückmeldung würde ich mich freuen!
    Ich komme darin zu dem Schluss: Nur noch ein radikaler fundamentaler Bewusstseins- und Verhaltenswandel kann uns vielleicht NOCH vor den verheerendsten Folgen der globalen Umweltzerstörung bewahren. Die Chancen, dass die wahnsinnige Menschheit dieses Jahrhundert auch nur halbwegs intakt, wenn überhaupt noch überleben wird, sind sehr gering – denn die Natur und unsere Umwelt sind unsere Lebensgrundlage – und wir sind ein Teil von ihr. Die Natur braucht uns wahrlich nicht – wir aber können nur MIT einer noch halbwegs intakten Natur überleben! Es bedarf somit eines/-r neuen, ganzheitlichen und systemischen Denkens und Wahrnehmung – d.h. es geht um einen fundamentalen Paradigmenwechsel im Denken, Verhalten UND Handeln auf der Basis einer verantwortungsvollen Ethik und Moral!
    Mir aber kommt der Mensch mittlerweile wie ein Irrer vor, der auf einem Ast sitzt, der über einem bodenlosen Abgrund ragt. Und er, dieser Wahnsinnige, sägt wie besessen an diesem Ast – nur leider an der falschen Seite! Und ich glaube und fürchte mittlerweile mehr und mehr, dass diese wahnsinnige Menschheit kaum noch eine Chance hat, das Ende dieses Jahrhunderts noch einigermaßen intakt, wenn überhaupt zu überleben! Fast alle Indizien sprechen dagegen!

  2. Für mich ist ein generelles Tempolimit wieder eine Vorschrift und eine Einschränkung meines Freiheitsgedanken. Ein Tempolimit ist das Versagen von Staaten und Behörden und wenigen idioten die mit dem Auto fahrlässig umgehen. Einfach Einschränkungen einzuführen wäre das gleiche als wenn ich meine KFZ Steuer einbehalte weil die Behörden alles andere damit machen als uns vernünftige Straßen z.B. mit Flüsterasphalt zu bauen. Auch diese Schilderwahnsinn in Deutschland ist unerträglich und kann auf der Straße gar nicht mehr wahrgenommen werden. Mir fehlt ein ausgeklügeltes Konzept von denen die ein generelles Tempolimit einführen wollen! Sorry das ich das so schreibe aber immer nur die Fehler bei den Autofahrern zu suchen ist mir zu einfach. Es müsste viel mehr Geld in ein Konzept und Umsetzung in die Infrastruktur des Verkehrsministerium fließen um da mal ein generelles Umdenken und intern mal andere Lösungen zu finden die es rechtfertigen unsere Steuer zu kassieren. Die Autofahrer/Pendler sind doch die Melkmaschine der Republik, KFZ-Steuer, Mineralölsteuer, Strafen (hier meine ich Irrsinnige Gründe von Strafen) z.B. auf 1Kilometer sechs Schilder nur mit unterschiedlichen Tempoanzeigen. Teilweise gibt es auf einem Kilometer 20 Hinweisschilder, wer nimmt die noch wahr???? Bevor es ein generelles Tempolimit gibt, sollte es eine Reform innerhalb des Verkehrsministerium geben. Fang doch erstmal vor der eigenen Haustür an zu kehren und überdenkt das Preis/Leistung Prinzip zu euren Bürgern/Autofahrern. Mir geht sowieso die verlorene Bürgernähe unserer Politik gegen den Strich. Sehr viele Politiker wissen gar nicht mehr was uns beschäftigt und im Leben los ist, das nur am Rande.
    Ich bin auch ein Freund von autofreien Innenstädten, nur mal so….
    Und ich bin kein Pendler, ich habe ein kleinen Smart und bin Fahrradfahrer.
    Danke und beste Grüße

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