Der Bundesverband eMobilität e.V. (BEM) hat auf seiner Jahreshauptversammlung eine wachsende Bereitschaft für Elektromobilität gelobt, aber auch Reformen in den Verwaltungen gefordert. Große Erwartungen hat der Verband an eine ökologisch-liberale Ampel-Koalition. Außerdem wurde beschlossen, eine BEM-Akademie gegen die “Ausbildungslücke Elektromobilität” zu gründen.
BEM: Ampelkoalition verspricht unternehmerisches Denken mit ökologischem Focus
Mit Blick auf die Politik bestätigte BEM-Präsident Kurt Sigl die hohen Erwartungen an die neue Bundesregierung. „Der Club der Willigen in Deutschland wächst,“ kommentierte Sigl die Reformbemühungen der BEM-Mitglieder und verwies auf die notwendigen Rahmenbedingungen für eine gelingende Verkehrswende. Notwendig sei die klare Unterstützung für die Reform, die auch in Behörden und Amtsstuben Einzug halten müsse. “Bislang erleben wird hier Kurzsichtigkeit und Technologie-Skepsis, die gegen neue Alternativen, vernetztes Denken und gelebte Nachhaltigkeit ausgewechselt gehört.“
Eine mögliche Ampelkoalition zwischen SPD, Grünen und FDP in der Bundesregierung sieht Kurt Sigl positiv: „Von der neuen Bundesregierung erhoffen wir uns frischen Wind mit unternehmerischem Denken, mit ökologischem Fokus und im gemeinsamen Handeln, weshalb Rot-Gelb-Grün für uns einen kraftvollen Neuanfang verspricht“.
Gründung einer Akademie für Elektromobilität
Außerdem beschlossen die Mitglieder die Gründung einer BEM-Akademie zur Unterstützung der Verbandsarbeit. Mit einem Angebot für Ausbildung & Qualifizierung soll dem fehlenden Fachpersonal entgegengewirkt werden. „Die Ausbildungslücke Elektromobilität gilt es in Angriff zu nehmen“, sagte BEM-Vize Christian Heep.
Neben der Bündelung und Partizipation von Fach- und Expertenwissen, der Übernahme konkreter Mandate für Branchenteilnehmer und Schulungen und Seminaren zu den Themen der Neuen Mobilität soll die Akademie auch “klassische Service-Aufgaben” für den BEM übernehmen.
Premiere des neuen vollelektrischen LKW von BAX
Trotz Corona konnte der Bundesverband eMobilität im zurückliegenden Jahr einen deutlichen Mitgliederzuwachs verbuchen und zählt nun über 350 Mitglieder, darunter Startups, Automotive- & Elektrounternehmen, Infrastruktur-Anbieter, OEMs und Zulieferer.
Die Jahreshauptversammlung im nordrhein-westfälischen Wiehl fand im Scheinwerferlicht der Produktpremiere des ersten vollelektrischen Lkw der neuen Lkw-Marke “BAX” statt. Vor Ort beim Mitgliedsunternehmen BPW Bergische Achsen KG wurde der erste serienreife 7,5 Tonner mit elektrischem Achsenantrieb, der gemeinsam mit dem BEM-Mitglied Paul Nutzfahrzeuge entwickelt wurde, vorgestellt. Als Basisfahrzeug mit 200 Kilometer realer Akku-Reichweite und mit 3 Tonnen Zuladung kann der Transporter mit verschiedenen Aufbauten alltagsrelevant eingesetzt werden.
“Der neue BAX demonstriert eindrucksvoll die Innovationskraft der mittelständischen, deutschen Nutzfahrzeugindustrie“, kommentierte BEM-Präsident Kurt Sigl das Fahrzeug mit digitaler Echtzeit-Vernetzung. „Hier haben sich renommierte Familienunternehmen zusammengetan und gemeinsam mit Spediteuren, Fahrern und Systempartnern der Zulieferindustrie einen Lkw auf die Beine gestellt, der durch seine Leistung und kompromisslose Praxisorientierung imponiert. BPW und Paul Nutzfahrzeuge unterscheiden sich wohltuend von manchen Großkonzernen, von denen bisher viel Brimborium, aber wenig serienreife Fahrzeuge gesehen wurden.”
Quelle: Pressemitteilung des Bundesverband eMobilität e.V.
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