Erneuerbare Potenziale umfassend nutzen, Versorgung verlässlich sichern
Der BEE hat ein Positionspapier zur Kraftwerksstrategie (KWS) der Bundesregierung erarbeitet und darin die erneuerbaren Flexibilitätspotenziale beschrieben. Fazit: Sie übersteigen die geplante Leistung an Wasserstoff-ready-Kraftwerken bei weitem.
„Vor sechs Wochen hat sich die Bundesregierung auf Eckpunkte zur Kraftwerksstrategie mit deutlich reduzierter Kraftwerksleistung gegenüber den Ursprungsplanungen geeinigt. Das Angebot der Erneuerbaren Branche für eine um die Erneuerbaren Potenziale erweiterte Strategie liegt nun auf dem Tisch, die die Versorgung resilient, sauber und bezahlbar sichert. Die Erneuerbaren sind jetzt systemsetzend. Das muss auch in der KWS Berücksichtigung finden. Bis 2030 sind 38 Gigawatt (GW) zusätzliche erneuerbare Leistung möglich, bis 2045 sogar bis zu 100 Gigawatt – dezentral, günstig und vor allem ohne klimaschädliches Erdgas oder fossilen blauen Wasserstoff. Flexibilität ist hier das Zauberwort”, so BEE-Präsidentin Simone Peter.
Erneuerbare Vielfalt bringt die Lösung
Flexibilisierte Biogasanlagen können kurzfristig 6 GW, mittel- und langfristig 24 GW zusätzlich erschließen. Die Wasserkraft kann sofort 1-2 GW und langfristig 3-3,5 GW zusätzliche Flexibilität bereitstellen. Hinzu kommen Heimbatterie- (13 GW kurzfristig bzw. 34 GW langfristig) und Großbatteriespeicher (14 GW bzw. 41 GW) sowie Geothermie (1 GW bzw. 3 GW). „Wenn die Bundesregierung jetzt die Weichen stellt, kann sie mithilfe der Erneuerbaren Energien und dem rasant wachsenden Speichermarkt in der Kraftwerksstrategie nochmals annähernd die vierfache Leistung der bisher vereinbarten H2-ready Gaskraftwerke entfesseln”, so Peter.
„Wenn die Bundesregierung jetzt die Weichen stellt, kann sie mithilfe von Erneuerbaren und Speichern in der Kraftwerksstrategie nochmals annähernd die vierfache Leistung der bisher vereinbarten H2-ready Gaskraftwerke entfesseln.”
– Dr. Simone Peter, BEE-Präsidentin –
Verfahren beschleunigen, Strommarkt reformieren
„Die Bundesregierung sollte die kostengünstigen Potenziale der Erneuerbaren Energien fördern und die KWS zügig weiterentwickeln”, fordert Peter. Dazu gehören neben einer umfassenden Speicherstrategie auch Maßnahmen zur Planungs- und Genehmigungsbeschleunigung für den Bau und Betrieb von Elektrolyseuren, die mit dem Abbau regulatorischer Hemmnisse aller erneuerbaren Flexibilitätsoptionen einhergehen muss. Um auch strukturell den Zubau von Flexibilitäten anzureizen, ist das Strommarktdesign zu reformieren. Dazu zählt vor allem die Überführung des bisherigen zeitlichen Förderdesigns für Erneuerbare Energien über einen fixen Zeitraum von 20 Jahren in eine Mengenförderung.
Quelle: Pressemitteilung Bundesverband Erneuerbare Energie e.V.
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