Treffen mit Elon Musk: “Er ist fast ein bisschen schüchtern”

Elon Musk vor der Baustelle GigaFactory Grünheide
Elon Musk vor der Baustelle GigaFactory Grünheide. Fotos: Martin Wrobel

Am 17. Mai war Elon Musk zu Besuch in Grünheide bei der im Bau befindlichen Gigafactory. Wie auch bei anderen Besuchen dort waren auch diesmal wieder einige Tesla-Fans gekommen. Auf Fotos und Videos von dem Termin ist immer wieder ein Mann zu sehen, der eine Pappfigur von Elon Musk dabei hat: Martin Wrobel aus Hamburg. Wir haben mit ihm gesprochen, wie es war, Elon persönlich gegenüberzustehen.

T&Emagazin: Du hast in Grünheide mit Elon Musk gesprochen, was war das Thema?

Martin Wrobel: Wir haben uns bei Elon für seine Beharrlichkeit, seine visionäre Art und sein Durchhaltevermögen bedankt und für die teilweise sehr einseitige und negative Berichterstattung, die auch wichtige Fakten weggelassen hat, entschuldigt.

T&Emagazin: Du fährst nicht nur einen Tesla, sondern fertigst auch Textilien für Tesla und hast bei dir zuhause in Hamburg ein ”Tesla Bernsteinzimmer” mit Tesla-Exponaten. Du bist ja sozusagen Museumsdirektor…. Weiß Elon jetzt davon? 

Martin Wrobel: Da die Zeit extrem kurz bemessen war, habe ich nur die beiden Guinness Weltrekordfahrten 2015 und 2017 erwähnt, mit denen wir die Praxistauglichkeit von E-Autos auf Langstrecke unter Beweis gestellt haben. Die Tesla-Lounge, wie ich sie nenne, wird sicher noch in Zukunft ein Thema sein, wenn ich die “Einweihung” nachholen kann. Ich habe ihm gesagt, dass ich seit sieben Jahren Model S-Fahrer und seitdem einfach sehr überzeugter E-Fahrer bin, der auch schon eine ganze Reihe von Menschen dazu gebracht hat, sich ein E-Auto zu kaufen.  

T&Emagazin: Du hattest einen lebensgroßen Pappaufsteller von Elon Musk dabei. Er hat ihn sogar signiert. Hat er etwas dazu gesagt? Glaubst du, er fand den Aufsteller lustig oder so etwas eher schräg?

Martin Wrobel: Er sagte, dass er das erste Mal seinem Konterfei gegenüber steht und er war sehr belustigt und angetan davon. 

T&Emagazin: Im Vergleich zum echten Elon, wie gut ist dein Aufsteller getroffen?

Martin Wrobel: Es gibt ja zwei Versionen von dem Aufsteller, die ich zufällig im Internet entdeckt hatte und habe mich für den legeren Elon entschieden (Der andere ist im Smoking mit Fliege). Ich finde die Ähnlichkeit schon sehr frappierend. 

T&Emagazin: Du bist auch auf Fotos und in Fernsehinterviews, die dort gemacht wurden, hinter Elon zu sehen, mit dem Aufsteller. Haben dich schon Leute darauf angesprochen?

Martin Wrobel: Oh ja, die Resonanz hat mich glatt umgehauen: es waren wirklich hunderte von Feedbacks auf allen Kanälen und ich bin von langjährigen Freunden, aus der Tesla Community und von vielen Bekannten angesprochen worden. Diese Reaktionen, zusammen mit dem unglaublichen Treffen, sind so faszinierend und begeisternd, davon werde ich noch lange zehren können.

Elon Musk  vor der Baustelle GigaFactory Tesla Grünheide

“Elon wirkt in keiner Weise abgehoben oder arrogant”

T&Emagazin: Elon hat neulich in der Show Saturday Night Live gesagt, er habe das Asperger-Syndrom. Wie wirkt er so “in echt”?

Martin Wrobel: Er wirkt auf mich sehr natürlich und erdverbunden, in keiner Weise abgehoben oder arrogant. Er hört wirklich sehr aufmerksam zu und ist bei seinen Antworten fast ein bisschen schüchtern. Man muss sich das einfach mal vorstellen: Der Mann leitet vier sehr große Firmen, mit denen er ja schon unglaublich ausgelastet ist und in vielen Bereichen bis ins kleinste Detail involviert ist. Trotzdem nimmt er sich einfach 15 Minuten seiner kostbaren Zeit, um mit uns zu sprechen, das zeigt einfach seine Größe und Empathie.

T&Emagazin: Du hast ihn ja vorher schon einmal getroffen. Erinnert er sich tatsächlich an solche Begegnungen?

Martin Wrobel: Ich hatte ihm in der Tat gesagt, dass er mir bei unserem letzten Treffen in Berlin vor etlichen Jahren das Dashboard meines Model S (welches ich ausgebaut dabei hatte), signiert hatte und da er das wohl nicht so oft gemacht hat, erinnerte er sich daran.

T&Emagazin: Bei eurer letzten Begegnung war er zwar schon CEO von Tesla aber verglichen mit seiner heutigen gesellschaftlichen Rolle ein “kleiner Fisch”. Hat er sich verändert?

Martin Wrobel: Nein, in keiner Weise, und genau das macht für mich die Größe und Sympathie dieses Ausnahmegenies aus: Er bleibt sich und seiner Philosophie treu und ist nicht so entrückt wie viele Vorstände, gerade in der Autobranche, sondern herzlich, menschlich und absolut auf der Erde geblieben. Er ist unspektakulär und macht absolut kein Aufheben um seine Person. Als er auf uns zugegangen ist, in Lederjacke und mit dem Bauhelm auf dem Kopf: mehr Understatement geht nicht!

Elon Musk Grünheide

Produktionsbeginn Ende des Jahres?

T&Emagazin: Was hast Du vielleicht von ihm erfahren, was unsere Leser*innen noch interessieren könnte?

Martin Wrobel: Nun, auf die Frage eines Journalisten die deutsche Bürokratie betreffend, hat er gesagt, dass diese immer mehr und ausufernder wird, wenn man nicht ständig alte und überholte Vorschriften entsorgt, und man müsse aufpassen, dass sie nicht, so wörtlich, “immortal”, wird.

T&Emagazin: Hat er auch etwas zur Produktion in Grünheide gesagt?

Martin Wrobel: Die spannendste Antwort auf den Produktionsbeginn war, dass dieser erst starten kann, wenn 100 Prozent aller Teile verfügbar sind und dass es sich wohl circa bis zum Ende des Jahres hinziehen werde. Aber er hat auch geantwortet, dass er Deutschland als Produktionsstandort sehr gut findet und sich sehr auf den Start, trotz der Verzögerungen, freut. Und Elon sagte zu der zukünftigen Produktion in der Berliner Gigafactory: “Wir streben nach extremer Präzision für das Model Y, Mikrometer anstatt Millimeter”

Elon Musk-Fans Ralf Waitschies, Martin Wrobel und Joseph Wittmann

Martin Wrobel und andere Tesla-Fans berichten auch beim virtuellen M3T am Sonntag, 30. Mai darüber, wie sie Elon Musk in Grünheide getroffen haben.

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